Boris Alexander Popovic, Alexander Lutz

15.02.2025 - Scala/ Wien

DIE KRISE

Coline Serreau Komödie DIE KRISE ist eine bissige Gesellschaftssatire mit Tempo, Witz und Tiefgang. Es ist ein scharfzüngiges Portrait einer Gesellschaft zwischen Individualismus und Solidarität. Am 15.2.2025 feierte das Stück seine Wiener Erstaufführung im Theater Scala.

Im Mittelpunkt steht Victor, ein erfolgreicher Mann, dessen Leben sich an einem Tag in eine Katastrophe verwandelt. Seine Frau verlässt ihn, er wird gekündigt und seine Freunde sind mit ihren eigenen Krisen beschäftigt. In dieser tristen Situation trifft er Michou, einen Obdachlosen, dessen Sichtweise Victors Blick auf sein eigenes Leben nach und nach verändert.

Anselm Lipgens, Selina Ströbele, Boris Alexander Popovic, Sophie Prusa, Alexander Lutz

Die Geschichte ist zeitlos. Ob wirtschaftliche Unsicherheit, zerbrochene Beziehungen, wahre Freundschaften, Schönheitswahn, Umweltschutz oder Rassismus, das Stück trifft den Nerv.

Die Rolle des Victor durchläuft emotionale Extreme von Wut und Verzweiflung bis hin zu selbstironischer Einsicht. Boris Alexander Popovic meistert diese Gradwanderung mit Bravour. Seine Darstellung ist nuanciert und glaubwürdig.

Felix Frank, Hendrik Winkler, Boris Alexander Popovic

Als obdachloser Michou bringt Alexander Lutz eine Mischung aus Schlitzohrigkeit, Lebensweisheit und Anarchismus auf die Bühne. Er ist ein Außenseiter, der mehr über das Leben verstanden hat als die vermeintlich Erfolgreichen. Er ist der starke Gegenpol zu Victor. Alexander Lutz als Mischou verleiht der Figur eine starke Präsenz und Tiefgründigkeit.

Die Nebenrollen sind oft überzeichnete Stereotypen und man bedienen viele Klischees. Das Ensemble bringt aber die Dynamik des Werkes erst richtig zur Geltung. Zu sehen sind in den unterschiedlichsten Charakteren Nina-Marie Mayer, Sophie Prusa, Christina Saginth, Selina Ströbele, Felix Frank, Anselm Lipgens und Hendrik Winkler.

Boris Alexander Popovic, Christina Saginth

Die Inszenierung von Babett Arens weist eine starke Besetzung auf, die das Stück durch Nuancen sowohl kurzweilig als auch nachdenklich macht.

Die Bühne ist bewusst flexibel und reduziert gehalten, sodass mit wenigen Elementen verschiedene Orte veranschaulicht werden können. Der Fokus bleibt stets bei den Protagonisten.

DIE KRISE ist ein unterhaltsames, wie auch nachdenklich stimmendes Stück, das Humor und Gesellschaftskritik verbindet.

Noch bis 7. März in der Scala zu erleben.

5 von 6 Sternen: ★★★★★
                    Kritik: Michaela Springer; Fotos: Bettina Frenzel

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www.theaterzumfuerchten.at/TheaterScala/



 

 

 

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