08.11.2025 - Wiener Stadthalle

HANS ZIMMER – 
The NEXT Level

Am 8. November präsentierte Hans Zimmer in der Wiener Stadthalle sein musikalisches Debüt – ein Abend, der im Zeichen seiner neuen Tournee „The Next Level“ stand und eine Brücke zwischen klassischer Filmmusik und modernen Klängen schlug. Zimmer, längst eine feste Größe der internationalen Musikgeschichte, begeisterte bereits Millionen mit seinen Kompositionen für Inception, Gladiator, Der König der Löwen, Interstellar und viele weitere Filmklassiker. Diese Werke wären ohne ihre eindrucksvolle instrumentale Kraft kaum vorstellbar.


Schon vor Konzertbeginn lag eine gespannte, euphorische Stimmung in der Luft. Der Abend wurde mit dramatischen Gewittereffekten eröffnet, die unmittelbar in die Performance überleiteten. Wer jedoch auf eine überwiegend klassische Auswahl vertrauter Werke gehofft hatte, wurde größtenteils enttäuscht: Die neuen Arrangements waren stark Bass lastig, oft überlaut und erinnerten stellenweise eher an Clubmusik als an orchestrale Filmmusik. Besonders die extrem hohen Frequenzen führten immer wieder dazu, dass Besucherinnen und Besucher sich die Ohren zuhalten mussten.

Nachdem man sich allerdings an die Lautstärke gewöhnt hatte, rückte das eindrucksvolle Bühnengeschehen stärker in den Fokus. Besonders faszinierend war Hans Zimmers Leidenschaft im Umgang mit seinen Instrumenten – man hatte das Gefühl, er verschmelze vollständig mit seiner Musik. Zwischen den einzelnen Stücken wandte er sich immer wieder dem Publikum zu, wechselte mühelos zwischen Deutsch und Englisch und schuf so eine persönliche Atmosphäre.

Die vertrauten Klassiker wie Fluch der Karibik oder Der König der Löwen gehörten zu den Höhepunkten des Abends. Unterstützt wurde Zimmer dabei von einem Special Guest, der mehreren Titeln gesanglich zusätzliche Tiefe verlieh. Über die dreieinhalb Stunden hinweg bot sich dem Publikum die seltene Gelegenheit, Hans Zimmer von einer neuen, experimentierfreudigen Seite kennenzulernen.

Insgesamt war es ein abwechslungsreicher Abend, der jedoch auch zeigte, dass Bewährtes oft nachhaltiger wirkt als Neues. Viele der neuen Stücke verloren im Vergleich an emotionaler Wirkung und Tiefe.

3 von 6 Sternen: ★★★
Kritik: Elisabeth Springer; Fotos: Suzanne Teresa



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